Rechten der Kinder zur Geltung verhelfen: Kreiskonferenz der AWO BGL

Zu ihrer alljährlichen Kreiskonferenz hat die Arbeiterwohlfahrt Berchtesgadener Land vor kurzem in das Seniorenzentrum Bürgerstift in Freilassing eingeladen. Neben den Delegierten der Ortsvereine nahmen auch die Landtagsabgeordnete und stellvertretende AWO-Bezirksvorsitzende Kathrin Sonnenholzner und der Freilassinger Bürgermeister Josef Flatscher an der Konferenz teil. Den inhaltlichen Schwerpunkt bildete ein Vortrag des stellvertretenden Kreisvorsitzenden Roman Niederberger zum Thema Kinderrechte. In ihrer Begrüßung zitierte die Kreisvorsitzende Isabella Zuckschwerdt die Dankesrede des früheren Münchner Oberbürgermeisters Hans-Jochen Vogel, an den der Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt vor kurzem den Heinrich-Albertz-Friedenspreis verliehen hat. Hans-Jochen Vogel hatte seine Verbundenheit mit den Grundwerten der Arbeiterwohlfahrt erklärt und die Verbandsmitglieder dazu aufgefordert, sich gerade in der heutigen Zeit für Solidarität und soziale Gerechtigkeit einzusetzen. Bei den Grußworten machte den Anfang Sylvia Kumminger im Namen der Leitung des Seniorenstifts. Sie bedankte sich dafür, dass der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt durch die Ausrichtung der Kreiskonferenz in den Räumen den Seniorenzentrums Bürgerstift die Bedeutung dieser Einrichtung unstreicht. Anschließend ergriff Kathrin Sonnenholzner das Wort, die sich als stellvertretende Bezirksvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Oberbayern für die unermüdliche Arbeit der vielen Aktiven im Kreisverband und den Ortsvereinen bedankte. Die Landtagsabgeordnete betonte besonders das Engagement der AWO im Bereich Bildung und Betreuung im Berchtesgadener Land. Der Freilassinger Bürgermeister Josef Flatscher hob in seinem Grußwort die Bedeutung der Aktivitäten der Arbeiterwohlfahrt für die Stadt Freilassing hervor und bedankte sich vor allem für das Engagement für die beiden AWO-Einrichtungen Seniorenstift und Kinderhort. In den sich anschließenden Wahlen wurden Josef Hartl aus Freilassing und Stefan Renoth-Wein aus Bischofswiesen als neue Beisitzer in den Kreisvorstand der Arbeiterwohlfahrt gewählt. Als Delegierte zur Bezirkskonferenz wurden Isabella Zuckschwerdt und Roman Niederberger gewählt. Den inhaltlichen Schwerpunkt der Kreiskonferenz bildete ein Referat des stellvertretenden Kreisvorsitzenden Roman Niederberger. Er begann seine Ausführungen mit einem Hinweis auf die aktuelle Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts. Vor kurzem hat das oberste deutsche Gericht in einem Urteil die Rechte der Kinder gestärkt und sowohl den Eltern als auch dem Staat die Verpflichtung zugewiesen, das Kinderrecht auf Pflege und Erziehung durchzusetzen. In der Realität sei es damit vielfach noch schlecht bestellt, erklärte Roman Niederberger. Allein in Bayern leben 134.000 Kinder in Haushalten, die auf das Arbeitslosengeld II angewiesen sind; bundesweit sind 15 Prozent aller Kinder von materieller Armut betroffen. „Armut schafft Armut – das belegen alle Untersuchungen“, führte der Referent aus und zitierte Studien, nach denen Kinder aus finanziell schwachen Familien schlechtere Bildungschancen, eine schlechtere Ernährung und damit verbunden auch stärkere gesundheitliche Probleme haben. „Es ist der Arbeiterwohlfahrt als Sozialverband eine besondere Verpflichtung, sich für diese Kinder einzusetzen“, hob der stellvertretende AWO-Kreisvorsitzende hervor. Mit dem Kinderhort in Freilassing, der Mittagsbetreuung in Piding und vielen anderen Angeboten im Landkreis setze sich die Arbeiterwohlfahrt bereits jetzt nach Kräften ein. Trotzdem sei es an der Zeit, dass sich Kreisverband und Ortsvereine gemeinsam über neue Projekte Gedanken machen. „Das geht aber nicht allein: wir sind auf die Unterstützung durch Staat und Kommunen angewiesen“, so Niederberger. Zum Abschluss seiner Ausführungen erinnerte der stellvertretende Kreisvorsitzende daran, dass bei der Arbeiterwohlfahrt das Engagement für die Rechte von Kindern und Familien immer einhergeht mit den Belangen der älteren Generation: „Wir setzen uns für eine solidarische Gesellschaft ein, die allen Kindern faire Chancen gibt und zugleich älteren Menschen ein Leben in Würde und Sicherheit ermöglicht“. Die Konferenz endete mit dem Hinweis von Isabella Zuckschwerdt auf den nun bald folgenden Start der eigenene Internetseite des Kreisverbands der Arbeiterwohlfahrt www.awo-bgl.de. Bild: Der stellvertretende Kreisvorsitzende Roman Niederberger bei seinem Vortrag