AWO Laufen sucht Freiwillige für Aufpasser-Zentrale

Man muss weg. Schnell und dringend. Aber es geht nicht. Weil da jemand ist, der einen braucht, den man nicht alleine lassen kann. Ein Kind, ein alter Mensch. Was also tun? Vielleicht demnächst bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Laufen anrufen. Die möchte nämlich eine „Aufpasser-Zentrale“ einrichten, die einspringt, wenn unerwartet Hilfe gebraucht wird. Dafür bittet sie nun Jugendliche und Erwachsene um Mithilfe. Die AWO in Deutschland hat einen Eltern- und Senioren-Service ins Leben gerufen, der Unternehmen in Sachen Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen soll. Firmen werden damit in einer familienfreundlichen Personalpolitik bestärkt. Der Bezirksverband Oberbayern setzt dies nun als integriertes Konzept um: Information, Beratung und Vermittlung für Unternehmen und Mitarbeiter in Sachen Kinderbetreuung, Hilfen und Dienstleistungen für ältere Angehörige und Beschäftigte. Laufens AWO-Ortsverein will ebenfalls in diese Richtung aktiv werden und hat in seiner letzten Vorstandssitzung beschlossen, eine Art „Aufpasser-Zentrale“ einzurichten, die im Notfall einspringt. Eben dann, wenn kinder oder alte Menschen nicht alleine gelassen werden können, man aber dringend weg muss – zum Arzt oder zu einem anderen wichtigen Termin. Der Verein wünscht sich deshalb Jugendliche und Erwachsene, die bereit sind, für Andere ein bisschen Zeit zu opfern und allein damit wertvolle Hilfe zu leisten. „Die Helferinnen und Helfer sind ehrenamtlich tätig, dabei sind sie selbstverständlich unfall- und haftpflichtversichert“ betont Dr. Thomas Dietl. Der AWO-Ortsvorsitzende hofft sehr, dass sich genügend Freiwillige finden, um diesen Service anbieten zu können. Dafür brauche es keine spezielle Qualifikation, es genügt ein gewisses Maß an Mitmenschlichkeit. „Jeder kann helfen“, sagt Dietl, „und jeder könnte diese Hilfe irgendwann vielleicht selber brauchen“. Der Passauer Kabarettist Sigi Zimmerschied hat über dieses Thema einmal laut nachgedacht: „Wenn heid amoi was is. Lass heid amoi was sei. Und wia leicht is heid amoi was. Und was is dann?“ Eben: dann ist es gut, wenn einer da ist und einspringt und hilft. Und wenn es dann vorbei ist, alles geklärt und wieder alles in Ordnung, dann geht der Helfer nach Hause und wird vermutlich zufrieden sein mit sich – und vielleicht auch ein bisschen mit der welt. Wer sich dafür interessiert und mithelfen möchte, kann sich melden bei Dr. Thomas Dietl, Telefon 08682/894959, email: dr.dietl@t-online.de oder beim Leiter des AWO-Seniorenzentrums, Johann Schauer, Telefon 08682/8931110, email johann.schauer@sz-lau.awo-obb.de.