Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) – unter diesem Namen ist bereits seit 2012 die Arbeiterwohlfahrt München im Berchtesgadener Land tätig, um die sprachliche, berufliche und soziale Integration im Landkreis durch vielfältige Angebote zu verbessern. Ein Treffen bei einer Veranstaltung im Rathaus Freilassing nutzte vor kurz kurzem die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler, um sich intensiver über diese Tätigkeit zu informieren.
Die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler im Gespräch mit der AWO-Migrationsberatung (von links nach rechts):
Asim Aydin (Sozialpädagoge), Dr. Bärbel Kofler, MdB, Roman Niederberger (Vorsitzender AWO BGL) und Sinisa Tica (Sozialarbeiter)
„Wir sind sehr froh über die Arbeit, die von der AWO München mit ihren beiden Beratungsstellen in Bad Reichenhall und Freilassing geleistet wird“, stellte der AWO-Kreisvorsitzende Roman Niederberger zu Beginn des Gesprächs fest. Durch die Hilfen bei der Überwindung von sprachlichen und kulturellen Barrieren werde ein wichtiger Beitrag für eine gelungene Integration nicht nur in den Arbeitsmarkt, sondern auch in das Alltagsleben im Berchtesgadener Land geleistet.
„Wir haben im Jahre 2023 insgesamt 583 Beratungsfälle im Landkreis bei einer Vielzahl von Anliegen betreut“, stellte anschließend Asim Aydin die Arbeit der Migrationsberatung vor. Zielgruppe sind vor allem Menschen ab 28 Jahren in den ersten drei Jahren nach ihrer Einreise. Die Herkunft der unterstützten Personen ist sehr unterschiedlich: ein großer Schwerpunkt liegt auf der Ukraine und den Staaten des ehemaligen Jugoslawiens; außerdem werden mehrere Personen aus EU-Ländern, Afghanistan und der Türkei unterstützt. Der Sozialpädagoge betonte auch die gute Vernetzung der AWO-Migrationsberatung mit den anderen Anbietern in der Region und mit den heimischen Behörden und Organisationen.
„Die Sprachkompetenz ist ein ganz entscheidender Faktor bei der Integration. Gemeinsam decken wir bei der Migrationsberatung einen großen Bereich ab mit Englisch, Türkisch, Bosnisch, Kroatisch, Serbisch, Italienisch und weiteren Sprachen. Ziel ist aber selbstverständlich ein möglichst schneller Zugang zur deutschen Sprache als wichtigster Schlüssel für den Zugang zum Arbeits- und auch Wohnungsmarkt“, ergänzte sein Kollege Sinisa Tica. Neben den Beratungen in den festen Stellen in Bad Reichenhall und Freilassing werden auch Termine vor Ort im Jobcenter und im Schapbachhof in Schönau am Königssee angeboten.
„Uns ist als SPD-Bundestagsfraktion völlig klar: Integration gelingt nicht von allein. Die vielen in diesem Bereich ehrenamtlich engagierten Menschen können diese große Aufgabe nicht allein stemmen; es braucht auch eine gute fachliche Unterstützung“, zeigte sich Bärbel Kofler in dem Gespräch überzeugt. Deswegen habe man aus gutem Grund geplante Kürzungen in diesem Bereich im Bundeshaushalt trotz einer schwierigen Finanzlage größten Teils abgewendet. Neben den positiven sozialen Auswirkungen einer gelungenen Integration sei dies auch eine gute Investition in die Zukunft, so die SPD-Bundestagsabgeordnete: mit einer zügigen Einbindung in den Arbeitsmarkt würden die Unternehmen auf der Suche nach Arbeitskräften unterstützt und die Haushalte durch zusätzliche Einnahmen bei Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen entlastet.
„Wir sind sehr motiviert, unsere erfolgreiche Arbeit vor Ort weiterzuführen“, stellten Asim Aydin und Sinisa Tica zum Abschluss des Gesprächs fest. Zusätzlich zu der aktiven Unterstützung durch den AWO-Ortsverein Bad Reichenhall, der sich organisatorisch und finanziell einbringt, werde man die bestehenden Netzwerke weiter für eine gelungene Integration im Landkreis nutzen und stärken.